Theater-AG vs. Darstellendes Spiel als Schulfach

Darstellendes Spiel (DS) ist Unterrichtsfach und hat daher ähnliche Rahmenbedingungen wie andere Fächer: Die Teilnahme ist verpflichtend; der Unterricht ist in den normalen Stundenplan integriert und bricht sozusagen mit dem Klingelzeichen ab; die Leistungen werden bewertet in Form von Kursarbeiten, spielpraktischen Prüfungen und sonstigen Leistungsnachweisen und die Zeugnisnoten sind versetzungs- bzw. abiturrelevant; es gibt Lehrpläne und für das Abitur einheitliche Prüfungsanforderungen , in denen fachspezifische Inhalte und Ziele klar beschrieben sind.

Die Theater-AG ist ein optionales außerunterrichtliches Angebot und arbeitet produktionsorientiert. Ziel ist die Aufführung eines Theaterstückes.
Die Mitglieder einer Theater-AG kommen freiwillig und sind bereit, für ihr Ziel, die Theateraufführung, viel Freizeit zu investieren. Die AG-Arbeit unterliegt in der Regel keinen Zwängen und Verpflichtungen – außer den selbst gesetzten.

Grundlegendes Ziel des DS-Unterrichtes ist die Entwicklung einer theaterästhetischen Handlungskompetenz. Diese umfasst die auf die Fachinhalte bezogenen Fähigkeiten und Fertigkeiten, szenische Gestaltungsaufgaben zu lösen und entstandene Lösungen zu reflektieren. In der Regel werden szenische Projekte durchgeführt, die auch zur Aufführung kommen sollen. Das bedeutet aber auch, die Erarbeitung eines szenischen Produktes kann nicht losgelöst vom Lernprozess sein, den die beteiligten Schülerinnen und Schüler erfahren.

Im Gegensatz zur Theater-AG ist der Unterricht im Fach Darstellendes Spiel immer sowohl produkt- als auch prozessorientiert. Produkt-und Prozessorientierung stehen nicht im Gegensatz, sondern bedingen sich gegenseitig und haben beide große Bedeutung. Auch wenn die Arbeit ein qualitativ hochwertiges ästhetisches Produkt zum Ziel haben sollte, so steht aber letztendlich nicht das theatrale Ergebnis, sondern der ästhetische Bildungsprozess der Schülerinnen und Schüler im Vordergrund.